Buchtipps

Yoga für Kinder – mit dem Erdmännchen

Yoga tut gut ... auch den Kleinen. Ein Buch, das Spaß bringt, toll erklärt und außerdem prima illustriert ist: Yoga tut nicht nur Erwachsenen gut. Bewegung, Entspannung zur Ruhe kommen, klingt gut, ist gut. Die erste Kinderyoga-Mitmachgeschichte des Münchener Yogalehrers Florian Sprater gibt Anleitung für die Yogastunde zu Hause oder im Kindergarten. Das süße Erdmännchen Govinda vermittelt Kindern ab drei Jahren anschaulich, was es heißt, auf Entdeckungsreise durch Afrika zu gehen, witzige Yoga-Übungen zu machen - ich habe viel gelacht und weiß gemäß dem Titel endlich „Warum Zebras Streifen haben“. Tolles Mitmach-Buch: die Tipps für Eltern sind klasse. Einfach und motivierend.  Govinda ist zum Anbeißen und man lernt eine ganze Menge, z.b. bei meiner Lieblingsübung:„Pinkle wie ein Hund“ Humorvoll mit Mehrwert, lohnt sich, eine echte Empfehlung!


Buch-Tipp: Weitere 111 Gründe, Lehrer zu sein

Weitere 111 Gründe, Lehrer zu sein: Eine Hommage an den allerschönsten Beruf der Welt Dietrich von Horn und Hein-Dirk Stünitz Ein Buch, das nach dem ersten großen Erfolg nun auch im zweiten Teil, einen Haufen Gründe aufzählt. 111 Gründe, um Lehrer zu sein. Gute Gründe, verrückte Gründe, absurde Gründe - auf jeden Fall mit Unterhaltungswert. Dies tun die Autoren auf so vergnügliche Art und Weise, dass man auch als Nicht-Lehrbeauftragter sehr gut nachvollziehen kann, warum tausende Lehrer jeden Tag wieder den Weg ins Klassenzimmer finden: Es gibt einfach zu viele gute Gründe. Man erahnt Höhen und Tiefen, schön, bewegende und frustrierende Situationen, die den Schulalltag zu dem machen, was er ist: unvorhersehbar. Der Wahnsinn im Klassenzimmer … Kollegen, Schüler, Eltern, Vorgesetzte - ein Konglomerat aus verschiedenen Charakteren, Sichtweisen und Motivationen. Schule ist eines selten - zumindest für Lehrer, so scheint es: langweilig. Anstrengend - vielleicht, nervig - vielleicht … oft aber auch erhebend und sinnstiftend. bis zu den nächsten Abiturvorbereitungskursen … Eigentlich hat man es doch mit „ganz normalen Menschen“ zu tun, mehr oder weniger. Einfluss nehmen, werte leben, über sich selbst lachen - das ist nicht allen Berufsbildern möglich, Voraussetzungen, die gegeben erscheinen, sind zu hinterfragen, Neues zu wagen … Eine besondere Arbeit ist es. Auflockernde Zwischenblätter bringen oftmals die Sache auf den Punkt: bissig, humorvoll, im Comicstyle gezeichnet. Wer Lehrer ist, wird Vieles wiederfinden und verstehen, wie wenig er allein ist, auch wenn er sich manchmal so fühlen mag - und wer kein Lehrer ist, wird vielleicht doch noch ins Grübeln kommen, ob er umsatteln sollte, … bei so vielen Gründen! ;-)


Froschalarm im blauen Haus – Englisch entdecken mit der Kindergartenbande

Kinderbuch – next generation! Gewinnspiel. Echt mal Neues: das Kinderbuch „Froschalarm im blauen Haus – Englisch entdecken mit der Kindergartenbande“ zum SuperBuch – dank Augmented New Dimension. Ich denke, auch und gerade Papis werden daran ihre Freude haben … Das Bilderbuch „Froschalarm im blauen Haus“begleitet Kinder ab vier Jahren bei der Entdeckung einer anderen Sprache. Mit augmented reality …. einem besonderen digitalen Add-on, werden die Seiten lebendig. Technikaffine Eltern werden begeistert sein: man braucht nicht mehr als ein Tablet oder Smartphone --- los geht das einzigartige (Lern-)Erlebnis. Die App ist natürlich kostenlos. Im blauen Haus geht es rund; es gibt viel zu entdecken: „Die kleine Engländerin Sarah ist mit ihrer Familie und ihrem Hund Joe dort eingezogen. Die Nachbarskinder Leonie, Tobias und Noah wollen Sarah natürlich unbedingt kennenlernen und beschließen, ihr Leonies Frosch vorzustellen. Doch plötzlich hüpft der Frosch auf und davon. Der Beginn einer aufregenden Suche und einer wunderbaren Freundschaft.“ „Froschalarm im blauen Haus“ ( Susan Niessen) ist  liebenswert gestaltet und bietet eine tolle Möglichkeit, spielerisch erste Englisch-Kenntnisse zu sammeln. Die zweisprachige Reihe besticht durch ihren altersgerechten Fremdsprachenanteil und macht einfach Spaß. Zum Sehen, zum Hören und zum Üben der richtigen – an alles ist gedacht. Auf der CD findet sich die Geschichte samt –so kann man dem Ganzen auch bequem lauschen. Spannende 3D-Szenen, tolle Sounds, Animationen, Vorlesefunktionen und Lern-Spiele machen das Buch zu einem echten Multimediaerlebnis. Das wird auch den Eltern nicht langweilig. Die herrlichen Illustrationen von Elke Broska unterstreichen den Buchcharakter und laden ein zum Eintauchen in die kleine Welt. Das Motto „Digital küsst Buch“ hält, was es verspricht. PS. Ich fand es handlich und bestechend, noch ganz von den Eindrücken der diesjährigen Leipziger Buchmesse gefangen, sieht man doch gleich: ein hochwertiges Buch. Wer ein Buch gewinnen will - einfach bis zum 15.5. mailen: info @ babyblogbuch.de   Froschalarm im blauen Haus Englisch entdecken – Die Kindergarten-BandeBuch mit digitalem Add-on inkl. Hörspiel-CD mit rund 30 Minuten Lauflänge Hardcover, vierfarbig mit Klappen


Nähen lernen für Kinder – Buchtipp

Nähen lernen für Kinder - Tolle Projekte mit Nadel und Faden: kinderleicht & kreativ - ab 8 Jahren von Astrid Otte und Elke Schwalm Gebunden … Gewinnspiel Lust, mal wieder selbst kreativ zu werden. Und sogar etwa richtig Nützliches zu machen? Handarbeit ist wieder „in“. Nicht wenige Clubs und sogar Volkshochschulkurse, die wieder ebensolche Nähkurse anbieten. Wer es aber lieber zu Hause selbst machen möchte oder aber seine Kenntnisse vertiefen, der sei auf folgendes hübsches, Hardcoverbuch aufmerksam gemacht: „Mit Nadel und Faden oder mit der Nähmaschine können Mädchen und auch Jungen ihre eigenen Nähideen leicht selbst verwirklichen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem coolen Federmäppchen, einer trendigen Tasche fürs Handy oder einem bunten Kissen? Mit diesem Buch aus der Reihe 'kinderleicht und kreativ' lassen sich solche und weitere Projekte anhand anschaulicher Abbildungen und gut verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen ganz einfach verwirklichen.“ Für manche ist Nähen ein Buch mit sieben Siegeln, für andere ganz klar, nichts leichter als das. Nähen ist vielfältig und schön. Es ist eigentlich für jeden etwas dabei, den Schnell-Fertigwerder, den Detailverliebten, den Ganzes-Set-Näher oder den Fantasievollen …Wer nicht genau weiß, was auf ihn zukommt, lässt sich auf den Seiten quasi einfach an die Hand nehmen und leiten; abwechslungsreich, überraschend, verständlich und toll für den Alltag. Dinge, die man braucht oder haben beziehungsweise gern verschenken möchte: Nähspaß garantiert!   *********Und das Tollste: Unter den Einsendungen per E-Mail bis zum 31.3.2016 verlosen wir zwei Exemeplare unter unseren LeserInnen. Einfach mailen an info @ babyblogbuch.de   So, wir haben einen Gewinner: Leni H. aus B. Herzlichen Glückwunsch!******* Viele Grüße, Barbara


Spannendes Naturjahr – Mein Jahreszeiten-Erlebnisbuch

Spannendes Naturjahr - Mein Jahreszeiten-Erlebnisbuch - 140 tolle Ideen für Frühling, Sommer, Herbst & Winter von Astrid Otte, Elke Schwalm und Kathleen Richter aus der reihe Compact kids Natur als Spielraum steht immer noch an vorderster Stelle bei den Kids - ungeachtet des rasanten Vormarsches der Medien. Groß und klein lieben es in der Regel, auf Tour zu gehen: zu entdecken, zu erleben, zu erforschen. Kein Wunder - selbst in unseren Breitengraden gibt es eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt - und zwar nicht nur bei schönem Wetter. Ob activity, Regentage verschönern, lustige Bastel- und Spielideen, in diesem Buch ist für jeden etwas dabei. Auch um die Natur besser zu verstehen - ein genaues schöner wie wichtiger „Nebeneffekt“. Bunt und kindgerecht gestaltet sorgen sowohl Fotografien als auch Illustrationen für ein unterhaltsames Lesevergnügen. Ob es „raus ins Beet“ heißt oder Tierspurenlesen gelehrt wird, alles ist anschaulich erklärt. Der klassische Gänseblümchenkranz oder wie man eine Vogelscheuche baut, all das kann man hier (neu) entdecken. Schiffchen aus Papier und gar Pfeil und Bogen selber bauen - Schritt-fürSchritt-Anleitungen, die Erfolgserlebnisse versprechen und Freude machen. Spannend: die Survivaltipps für echte Forscher. Auch vertreten: Juckpulver herstellen - da habe ich mich gleich in meine eigene Kindheit zurückversetzt gefühlt) und mir bis dato unbekannt: Graffiti im Schnee. Fazit: Jede Jahreszeit hat ihre Vorteile und draußen in der Natur eine Menge zu bieten. Also Stiefel oder Sandalen an - und raus an die frische Luft!


Eine wunderbare Buchreihe – der Drache Donatus

Kinderbuchtipp: In der "Drache Donatus und der vergessene Geburtstag" erwartet den großen und kleinen Leser eine Menge Überraschungen: Los geht es zum Beispiel mit einem Rezept für süße "Drachenherzen", wie man Girlanden selbst basteln kann und sogar ein Fotoeinklebefeld ist vorhanden, damit jeder weiß, wem dieses schöne großformatige Hardcoverbuch gehört. Die Geschichte selbst wird von herrlich bunten Illustrationen getragen: Los geht es mit dem bezaubernden Drachen (Donatus = „der Geschenkte“) und "Jubel im Bauch", denn es ist ein besonderer Tag. GEBURTSTAG! Doch es kommt, wie es kommen muss. Denn was dann geschieht, oder eben nicht geschieht, wird Thema des Buches ... Und wie der Titel schon sagt ... es gibt einiges zu lesen und anszuschauen: Freunde, Tränen und noch viel mehr - letztendlich eine Riesenüberraschung -  begegnen dem Leser auf der Reise durch Donatus' Welt. Und damit einem auch danach nicht langweilig wird ... gibt es noch ein Highlight am Ende des Buches: das DRACHENTORTENSPIEL. Jeder kann mitmachen, es ist einfach und schön anzuschauen. Das macht gute Laune, ganz gleich, ob Geburtstag ist oder nicht. Auch die Elfe Florine findet sich im Buch und spielt eine nicht unwesentliche Rolle in ihrer feenhaften Art. Eine Fantasiewelt, wie man sie sich nicht nur zum Einschlafen wünscht. Die Elfe, der Fuchs, all die Begleiter des sympathischen Drachens entführen in ein buntes Land der Geschichten. Ein Vergnügen für alle, Eltern, Kinder und Freunde. Wer wissen will, was es sonst noch für spannende Geschichten zu entdecken gibt, dem sei auch "Drache Donatus und die große Kälte" sowie "Elfe Florine und der Wackelzahn" ans Herz gelegt, ebenso schöne wie anspruchsvoll produzierte Bücher. Ein perfektes Geschenk; wenn man es denn selbst wieder aus der Hand legen kann :-)


Buchvorstellung: Vater werden: 50 Miniaturen über jene neun Monate, die uns zu Männern machen. Ingo Munz und Stefan Michaelsen —

Vater werden: 50 Miniaturen über jene neun Monate, die uns zu Männern machen. von Ingo Munz und Stefan Michaelsen Ein Kleinod in Wort und Bild. Etwas ganz Eigenes. Los geht es mit dem Herrn „namens Verantwortung“. Gefolgt von der Gier nach Information und der Veränderung der Wahrnehmung, vor der werdende Eltern kaum je verschont sind. Amüsant geschildert: Der Mann auf der Suche nach Antworten - wie die Ratgeber im Taschenbuchformat bald Kant und Musil unter sich begraben. Erfahrung des Protagonisten: Enttäuschend, die Eltern-Ratgeber, von Anzeigen gespickt, die stets Paare zeigen: „Immer sehen beide gesünder aus als ein auf Hochglanz polierter Granny Smith.“ Über verantwortungsvolle Väter mit „Bio-Bio-Bio-Nahrung“ an der Kasse. Was Frauenfußball und die Kinderschuhabteilung mit der Mutter seines Kindes, liebevoll „Chefin“ genannt, zu tun haben, erfährt man. Und: Pfannenwender, das Zusammenziehen / „Lagerwechsel“ und Thomas Hobbes spielen ebenso eine Rolle wie „indiskrete Ultraschallbilder“. Wie Männergespräche, das Sein und das Bewusstsein, Unfreiheiten und die Vorfreude auf die - anrührend „kleine Menschin“ genannt - den Alltag färben. Sein Stil: Bissig, satirisch, ängstlich, melancholisch, nachdenklich ... eine Melanche. Worüber noch geschrieben wird? Über Technokritizimus, Stillwahn und die Macht der Wehenschreiber, über rehbraune Augen und Momente der Liebe. Über Männer, das „schwache Geschlecht" - auf verlorenem Posten auf der Geburtsstation. 40 Stunden Kreißsaal. Und warum ein Dichter niemals Feierabend hat - ein wirklich gelungener Schluss, der aber hier nicht verraten wird. Die Bilder, sprich Zeichnungen, begleiten wunderbar die Metamorphose des „Mannes zum Vater“. Stark, nah, eindringlich und doch nie eindeutig in ihrer Aussage. Skizzenhaft, menschlich, manchmal beinahe verstörend. Ein Büchlein für Kunstgenießer und Liebhaber der gehobenen Unterhaltung. Prädikat „empfehlenswert“.


Buchtipp: Geht alles gar nicht: Warum wir Kinder, Liebe und Karriere nicht vereinbaren können

Geht alles gar nicht: Warum wir Kinder, Liebe und Karriere nicht vereinbaren können von Marc Brost und Heinrich Wefing   „Die Gründung einer Familie ist vielleicht das größte Abenteuer, das wir erleben können.“ Ein gutes Buch, ein ehrliches Buch – und ein Buch aus Männersicht (mit Tendenz zum gesamtfamiliären, gesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Kosmos). Meine Buchbesprechung ist viel länger geworden als geplant; einfach, weil ich so viel gefunden habe, was interessant, erstaunlich oder einfach wahr war. Ich bin bei vielen Dingen mitgegangen, denn gleich ob Mutter oder Vater, jeder, der in seiner Rolle in der Familie nicht als Statist enden möchte, scheint - mit dem Job und dem „Nebenbei“ im Dauerspagat zu leben. Also, was tun, wenn mal wieder das Chaos tobt? Die tollen Ratgeber sind teilweise hilfreich, doch selten dauerhaft eine Lösung für das vielbeschworene „Work-Life-Balance“ Problem. Der Text setzt sich kritisch mit vielen Fragen auseinander: Hypertasking ist wohl auch keine Lösung, von Eizellen Einfrieren und „Vereinbarkeitslügnern und –lügnerinnen“ mal ganz abgesehen … Und wie leben wir heute als Eltern? „Wir schlafen weniger. Wir essen schneller. Wir laufen hektischer durch die Innenstädte. Wir arbeiten mehr. Und lieben weniger. Alles miteinander vereinbaren zu wollen bedeutet eine jahrelange, permanente Selbstüberforderung.“ Wie (auch) die Partnerschaft aufrechterhalten? Viele Männer kennen die Situation: „Wir wollen unseren Partnerinnen Freiräume für ihre Karriere schaffen, wollen ihnen den Rücken stärken, wenn es bei ihnen im Job brennt. Und wollen mit ihnen lachen an der Kasse im Supermarkt. Und dann? Hatten wir schon wieder keine Zeit.“ Die Autoren fragen: Wo ist noch Raum für die Sehnsucht? Die Antwort: „Capitalism kills love.” Zumindest in der “Rushhour” des Lebens. „Wir müssen den ganzen Tag rumrennen, funktionieren, kommunizieren. Nie gibt es eine Gelegenheit zum Atemholen, ständig müssen wir ansprechbar sein, wir müssen präsentieren, reagieren, Ernsthaftigkeit beweisen. Verständnis zeigen. Geduld üben. Zuhören.“ Wo bleibt Zeit, um in den Himmel oder mal gegen die Wand zu schauen, mal durchzuatmen und einfach zu sich selbst zu kommen? Noch früher aufstehen für Yoga und co? Gesünder ernähren? Der Alltag ist einfach eine Herausforderung mit Kind( und Job) –jeden Tag auf’s Neue; er ist wundervoll, aber eben auch anstrengend, scheinbar nie endend und ständig weitere Hindernisse bereithaltend. Da helfen auch die besten Vorsätze nicht. „Was man sich alles vornimmt … Es passiert einfach, die Dinge rutschen weg, werden vom Alltag weggespült. Geraten nach und nach in Vergessenheit.“ Die Autoren haben dieses Buch nicht ganz allein geschrieben, viele Interviewpartner erzählen ihre Geschichten. Manche verabschieden sich von ihren Träumen oder überlegen, wie „glücklich geht“, müssen noch zusätzlich ihre eigenen Eltern pflegen, oder sehen sich in Schichtarbeit manchmal kaum mehr … „Dann gibt es Geschichten über Schlafmangel und Migräne und Bandscheibenvorfälle. Und noch Schlimmeres. Dann erfährt man, dass es keine Familie gibt, die nicht fast permanent am Rande des Wahnsinns operiert.“ Das Buch will vor allem zum Dialog, zum Nachdenken anregen. Es zeigt Missstände auf – jenseits vom „Jammern auf hohem Niveau“. Es geht nicht um einen Wettbewerb der „Benachteiligten“. Der Text solidarisiert. Und die Erkenntnis, anderen geht es kann genauso, kann zumindest temporär trösten/ helfen … Die Kernfrage: GELD oder ZEIT ..----- Wie kann man Leben gestalten? Was sind die Herausforderungen für unsere Generationen? Die Politik tut wenig oder z.Z. sogar Falsches/ Kontraproduktives? Und unsere europäischen Nachbarländer? Haben auch keine Patentlösungen! Es geht hier nicht nur um selbstgemachten Stress, auch um Globalisierung, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen. Neue Rollenmuster, Verschuldung und das Eindringen der Arbeitswelt ins Private sind wichtige Aspekte – vielleicht muss die heutige Elterngeneration Pionierarbeit leisten. „Mehr als zwei Millionen Mütter in Deutschland gelten als kurbedürftig. Die meisten davon sind Alleinerziehende.“ Irgendwas läuft also gründlich schief. Sind wir selber Schuld? „Wir dürften die Schuld für das, was uns passiert ist, nicht immer nur bei uns suchen und auch nicht immer nur bei anderen.“ Zeitmangel und Überforderung sind in diesem Zusammenhang Schlüsselbegriffe. “Capitalism kills time.” Wo bleibt unsere Zeit? „In den vergangenen zehn Jahren ist die durchschnittliche Arbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte in Deutschland kontinuierlich gestiegen, sie liegt inzwischen bei 42,8 Stunden. In keinem anderen Land der Europäischen Union ist die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Arbeitsstunden und der Arbeitszeit, die im Tarifvertrag steht, größer als bei uns. „Wie aber reagiert die Wirtschaft auf solche Zahlen? Gar nicht. Es hakt am Willen und am Geld.“ Schade, es gäbe viele Möglichkeiten, zu optimieren. Optionen, auch die Konkurrenz zwischen Angestellten mit und ohne Kindern zu eliminieren. Und zum Schluss? Fakt ist: „Nur jeder fünfte Deutsche bezeichnet das Land als kinderfreundlich. So unzufrieden sind Mütter und Väter nirgendwo sonst in Europa. Versäumnisse der Politik, die Qualität der Krippenbetreuung durch Personalmangel, Deutschland lässt seine Problemkinder allein.“ Die Rente ist unsicher, der Job, die Liebe. Was bleibt? Vorschläge der Autoren: „Wahrscheinlich braucht es eine staatliche Grundsicherung für Kinder. Wahrscheinlich braucht es eine fundamentale Veränderung von Berufsbiographien und Lebenswegen. Wahrscheinlich braucht es eine gewaltige Kampagne dafür, Kinder nicht immer später zu bekommen, sondern früher. Am besten während des Studiums. Der Staat müsste sich das etwas kosten lassen. Und wahrscheinlich muss sich die Politik endlich an das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen heranwagen. Denn das ist in Deutschland so groß wie in keiner anderen westlichen Industrienation.“   Zusammengefasst, im Kontext betrachtet, wird dem Leser klar, wo die Missstände liegen. Wie sie zu beseitigen sind, wird keine leichte/ schnell zu lösende Aufgabe. Aber es gibt viele vielversprechende Ideen, denn so kann es nicht weitergehen. Fazit: „Ständig haben wir das Gefühl, alles nur hinzuschludern, nichts wirklich richtig zu machen, nie ganz bei der Sache zu sein. Nicht im Büro, nicht in unserer Beziehung und auch nicht, wenn wir Zeit mit unseren Kindern verbringen. Geht alles gar nicht.“ Also: Anders machen. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, der Einzelne ist gefragt.  


Schluss mit dem Spagat: Wie Sie aufhören, sich zwischen Familie und Beruf zu zerreißen

Schluss mit dem Spagat: Wie Sie aufhören, sich zwischen Familie und Beruf zu zerreißen - Die Erfolgsmethode simple present (Felicitas Richter) Strukturiert geht Felicitas Richter das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie an - als berufstätige Mutter von vier Kindern. Sie beobachtet in ihrem Buch, analysiert, beschreibt (aus eigener Erfahrung) und: bietet handfeste Lösungsansätze an. Ihr simple present Prinzip macht deutlich, wie man dem Wahnsinn von Kindern, Job, Partnerschaft und alle den anderen (schönen) Verpflichtungen des Alltags Herr bzw. Frau werden kann. Ihr Credo: Schluss mit dem Spagat. Die vielbeschworene Work-Life-Balance ist für Eltern einfach nicht passend ist – sie schreibt auch, warum … (simple present, verkürzt: - andere beteiligen, sich zuwenden, innehalten – „einfache Gegenwart, einfache Präsenz. Präsent zu sein heißt, in sich selbst zu ruhen und zugleich die Umgebung mit wacher Aufmerksamkeit wahrzunehmen.“) Weg vom Multitasking, weg von der Perfektionismusfalle, weg vom permanenten Duck ausüben (auf sich und andere). Sie erläutert, wie wir Aufgaben kompetent meistern – „Dass Sie sich für diese Aufgabe kompetent fühlen, bewirken genau drei Dinge: Sie sind fähig, Sie sind bereit und Sie sind zuständig“ und zu anderen einfach „Nein!“ zu sagen. Unterhaltsam finde ich ihre „Lebensweisheiten“: „fünfmal gerufen ist einmal gelaufen“ oder auch „Alles darf seine Zeit haben.“ Auch die Idee der “Not-to-Do Liste” oder der Einführung von Karenztagen für Kinder macht Lust auf mehr. Einfach, weil sie somit so manchen eingefahrenen Gleis verlässt, und dazu ermunternd links und rechts zu schauen, auch und gerade, wenn es einem (aufgrund der Erschöpfung) nicht gut geht. Zudem veranschaulichen die Praxisbeispiele sowohl das Dilemma als auch Wege aus der „Kopffalle“. Der »Sowohl-als-Auch« Aspekt - sowohl planen als auch flexibel sein – geht mit meinen Ansichten vollkommen konform. Mit den erwähnten Gedanken-Stopps, Atemübungen, Meditationstechniken und progressiver Muskelentspannung habe ich ohnehin bereits meine Erfahrungen gemacht. Ein gutes, empfehlenswertes Buch – für alle, die das manchmal das „Hamsterradgefühl“ beschleicht und die sich fragen, ich weiß, was nicht stimmt, aber wie kann ich es konkret ändern? Selbst entscheiden, Schritt für Schritt, sich immer nur einer Aufgabe, dieser aber ganz und gar widmen, das macht Sinn, und gibt ihnen die Herrschaft über ihre Zeit zurück. PS. Erwähnenswert ist ihre Sicht auf den vielzitierten modernen Stress: „Es ist wichtig, Ihren Stress zu verstehen – denn er ist nicht Ihr Feind. Er ist eher ein Lehrer, der manchmal mit seinen Lektionen ziemlich nerven kann. Bevor Sie ihm den Rücken kehren, wäre es vielleicht ganz gut, zu hören, was er zu sagen hat.“ Das werde ich mir zu Herzen nehmen.


Buchtipp: Fünf auf einen Streich?

  Fünf auf einen Streich? Nicht ganz. Aber mit fünf Kindern ticken die Uhren irgendwie anders – oder zumindest die Leute, denen man begegnet, so scheint es ...   Daniela Nagel: "Fünf Kinder? Sie Ärmste! - Ein Survivalguide für gelassene Mehrfachmütter"   Ein spannendes Buch für alle (Mehrfach-)Eltern und gesellschaftlich Interessierten. In einem lockeren Ton schildert sie aus der (eigenen) Lebenswelt als Viel-Mutter. Schockiert war sie, als sie – mit fünf Kindern und einem Mann im Rücken – recherchierte und zum Thema Großfamilie fast nur Negatives im Netz und in den Medien fand. Traurig. Dabei haben sie und ihr Mann sich ganz bewusst für eine „größere“ Familie entschieden. Was früher ganz normal war, macht Große und Kleine heut leicht zum Außenseiter ... Erzählt wird von dem Angestarrt-werden, von den Gefühlen der Eltern, aber auch der Kinder. Nicht pro und contra, sondern Freud und Leid in der familiären Gemeinschaft, von Geschirrspülern im Dauereinsatz und dem Großeinkauf alle zwei Tage ... Sie lässt auch andere zu Wort kommen: Mütter, Väter und Menschen, die das Bewusstsein für (die Bedürfnisse von) Großfamilien schärfen möchten. Sie verweist auch auf zwei Fälle, in denen es um das Problem Wohnraum geht: Den meisten Vermietern sind Familien mit vielen Kindern ein Graus – schon wegen der sich eventuell gestört fühlenden anderen Mieter. Schade, dass die Realität zum Teil echt traurig aussieht. Schon an der Planung scheitert es; die meisten Wohnungen und Häuser haben nicht mehr als zwei Kinderzimmer ... Dabei ist das – u. a. durch das Privatfernsehen „geförderte“ Klischee von der armutsgefährdeten, schnodderigen und bildungsfernen Großfamilie nicht gerade hilfreich. Schade, gerade auch Gutverdiener „leisten“ sich gern den Luxus von mehr als zwei Kindern. Viele würden es gern, sagen aber beim zweiten Kind bereits: „Ein Drittes oder Viertes können wir uns nicht leisten.“ In der Mittelschicht wird es leider immer weniger. Großfamilien sind wichtig, vor allem aber normal. Heraus aus der Schmuddelecke, hinein in die Gesellschaftsmitte gehören sie. Unterstützung und Förderung sind dort vonnöten, wo der Alltag zu stemmen ist, z. B. im öffentlichen Nahverkehr, bei Eintrittsgeldern – Familienkarten sehen meist nur zwei Kinder vor; bei weiteren wird nicht selten eine Geburtsurkunde verlangt – und Schritte, um die Wohnsituation zu verbessern. Gute und flächendeckende Betreuungsmöglichkeiten sind mind. genauso wichtig wie im Falle geschwisterloser Kinder, vor allem um der „Frauenfalle“ zu entkommen, denn oft bleibt spätestens ab dem dritten Kind einer ganz zu Hause. I.d.R. derjenige, der weniger verdient --- bzw. diejenige ... Ein Gehalt durch z. B hier sieben Köpfe ist nicht viel – Unterstützung für die Rentenzahler von morgen wäre nicht verkehrt. Vor allem auch, weil viele Frauen (und auch Väter) frei entscheiden möchten, ob und wie viel sie jeweils sie arbeiten, ganz gleich, wie viele Kinder sie haben. Niemand will etwas geschenkt haben, aber ein wenig Anerkennung ... Stattdessen hört man(n) nur oft: „Ihr habt es doch so gewollt.“ Besonders spannend finde ich sie, wie sie – trotz der Kinder ?! – ihr Studium geschafft hat und es nun hinbekommt, Familie und Beruf unter den vielzitierten Hut zu kriegen. Chapeau, Frau Nagel!


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