Nie wieder ohne … Hut

Hut gegen Sonne ... und zum Münzen sammeln ;-)

kind meer

Ich finde, jetzt beginnt die schönste Zeit des Jahres: Die Tage werden länger, der Morgen ist heller und die Luft lauer. Es gibt Eis und Sonneterrassen, lange Spaziergänge und Fahrradausflüge. Frühling, kurze Hosen, lange Grillabende – und Ferienplanung; das mag ich am meisten. Was gbt es Schöneres, als eine ausgiebige Auszeit zu planen?

Auch wenn verschiedene Charaktere sich auf verschiedene Parameter einigen müssen: Berg oder Meer? Zelten oder Pension? Süden oder Skandinavien? Hop oder top? Lang oder kurz? Mit Freunden oder allein? Fahren oder fliegen?  Nach zähen Verhandlungen und dem erfolgreichen Vertagen von Legoland und Disneyland-Besuchen bislang landen wir meist am Meer. Nicht gerade zu meinem Bedauern, liebe ich es doch, sich auf der Liege im Schatten dem neuesten Buch zu widmen, zwischendurch im kühlen Nass abzukühlen, auf der schaukelnden Luftmatratze Spaß zu haben und es sich bei frischem Fisch gut gehen zu lassen. Praktischer Nebeneffekt: Am Strand gibt es immer etwas zu sehen, zu entdecken, (leider auch oft zu kaufen) und zu spielen. Mit dem richtigen Sonnenschutz und einem Schattenplätzchen ist alles möglich, den ganzen Tag lang. Für die Erwachsenen und fürs Kind 😉 Perfekt. Oder?

Fast …
Wie alles im Leben gibt es auch hier eine “Schattenseite”. Bei all der Vorfreude bzgl. Planung und Packen, schleicht sich doch jedes Mal das Gefühl ein, Vorsicht bei der Sonne walten zu lassen. Immer fallen mir dann die schrecklichen Anekdoten von verbrannter Haut und schlimmen Sonnenstich-Symptomen ein, die so gern auf diversen Familiefesten zum Besten gegegeben werden. Gerade bei kleinen Kindern ist man da ja schnell sehr vorsichtig. Zu recht. Andererseits ist Sonne lebenswichtig und für einen guten Vitamin D Haushalt unerlässlich. Den schmalen Grad zwischen “ok und zu viel” auszuloten ist nicht immer ganz einfach, aber man wächst mit der Herausforderung  – und die Erfahrung Gott sei Dank mit den Jahren.

Also – wo war ich? Ja: Ferien, Meer, Sonne! Mein Bikini passte noch, meine Sonnenbrille fand ich hinter dem Schrank und ich hatte drei Wochen Freiheit vor mir!

Der Tripp ans Meer in Südeuropa: Für meinen Sohn heißt das aber eben neben Eiscreme, Sandburgen und Tauchen auch: T-Shirt tragen, das findet er doof, Sonnenmilch, die mag er nicht, Kopfbedeckung – die vergisst er immer … außer sie ist so cool, dass er sie auch drinnen tragen will. Wie letzten Sommer. Ansonsten nämlich warf er sein Mützchen schon mal wutentbrannt zur Seite und schimpfte wie ein Rohrspatz. Vor allem, wenn er sah, dass andere Kinder nicht durchgehend einen Sonnenhut tragen mussten. Da half alles vernünftige Erklären und gut Zureden nichts. Er war sauer, weil er einen Hut tragen musste, trotz Meer, Wellen und Matscheburg hatte er schlechte Laune! Ich war sauer, weil ich ihm das mit dem Sonnenbrand und Sonnenstich scheinbar nicht verständlich genug erklären konnte. Und die Gäste neben uns waren sauer, weil sie sich auf einen kindergeschreilosen Strandtag gefreut hatten. So what?

Ganz klar, ich nahm in bei der Hand und schleifte ihn zu nächsten Shop – und zum übernächsten. Er durfte wählen. Ganz allein. Und ohne Veto meinerseits. Und tatsächlich: Drei Liter Mutter-Schweiß später und im gefühlt Hundertdritten Laden verliebte er sich unsterblich in einen Hut mit Polizist drauf und das Thema Sonnenhut war für den Rest des Urlaubs gegessen. Er fand das Ding so toll, dass er es nicht mehr weg legte. Nach drei Tagen sah es allerdings so schmuddelig aus, dass ich heimlich ein zweites Exemplar kaufte, um das erste unauffällig waschen zu können.

Er lief damit morgens, mittags und abends rum. Nahm sie nicht mehr ab, auch nicht im Restaurant, auf dem Klo oder im Bett. Als wir eine Kirche besichtigen wollten, na ja … es hat sich keiner beschwert.

Nur einmal nahm er seinen Lieblingshut ab, weil etwas an seinem Kopf juckte. Er stellte den Hut neben sich in den Sand und widmete sich wieder seiner inzwischen grandios angewachsenen Sandburg. Ich staunte über seine Geduld, die immense Höhe der Burg und … genoss einfach die friedliche Atmosphäre, ein Ferientraum in Azur. Er baute und baute und zwar so lange … bis irgendwann aus Gag jemand aus unserem Hotel, der männliche Part eines netten älteren Pärchens, eine Münze in seinen Hut warf. So wie die Sandkünstler Geld bekommen: Die begeisterten Betrachter spenden etwas Kleingeld für die Kunstwerke – so auch dieser Herr, der meinen Sohn schon eine gnaze Weile amüsiert betrachtet hatte … Nun, sagen wir mal so: Es hat für ein dickes Eis gereicht. Und nachdem die anfängliche Überraschung, dann Empörung meines Sohnes schließlich verflogen war, sinnierte er über weitere Verdienstmöglichkeiten. Jetzt war er auf den Geschmack gekommen. Ist wohl ausbaufähig ; -) Vielleicht kriege ich nächstes Mal auch ein Eis ab.

Mein Fazit: Dieses Jahr kann er sich seinen coolen Sonnenhut schon VOR der Abreise aussuchen. Und: Die Kopfbedeckung muss (allein) IHM gefallen, sie muss ein paar Standards zum Thema Sonneschutz erfüllen und sie muss münzsammel-tauglich sein! Wer weiß, was ihm dieses Mal einfällt; vielleicht malt mein Nachwuchs an der Strandpromenade Touristenportraits oder er spielt “Las Cucarachas”.

 


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