Eine Zeit, in der das Wünschen wieder hilft. …

Weihnachten ist die Zeit der Wünsche ...

weihnacht

“Es kommt die Zeit,
in der das Wünschen wieder hilft.” … die Toten Hosen wussten das schon …

Manche rollen mit den Augen, wenn der Vorweihnachtstrubel losgeht, ich finde ihn schön! Man kann es sich gemütlich machen, selbermachen, nach Herzenslust dekorieren und einkaufen, und überhaupt – für mich ist Weihnachten die fünfte Jahreszeit, nicht der Karneval 😉
Zur Zeit steht sowieso alles auf X-Mas: Unsere Lesungen und Konzerte, meine – hochschwangere und wunderschöne Nichte sucht gerade festliche Umstandsmode, meine Schwester ein Geschenk für unseren Lütten und ich Präsentideen für meine Verwandtenschar unter 16 Jahren … es werden jedes Jahr mehr. Große Familie, viel zum Einpacken – und Auspacken natürlich. 

Zu Weihnachten ziehen bei uns gemeinhin die Geschenke-Klassiker: Je nach Alter und persönlichen Vorlieben: Schaukeltiere, Bobbycar oder die ersehnte Puppe. Neben Arztkoffer und Spiel-Küche, der legendäre Einkaufsladen mit Markise oder ohne – und natürlich die Murmelbahn, zu deren Aufbau sich sogar der Opa stets auf dem Fußboden niederlässt und fleißig mitmacht. Er freut sich wie ein Kind, wenn die Murmel die herabhängende Glocke passiert und ein helles Kling ertönt … Noch immer macht es mir Spaß zu stöbern und auszusuchen,

Ich selbst – sonst eher wenig für Kitsch und Sentimentalitäten zu haben – schwelge dann gern in Erinnerungen. Immer erinnere ich mich, wie meine Mutter gefühlt stundenlang am großen Esszimmertisch saß und Papier schnitt, faltete, die Enden akkurat zuklebte und dann mit gekräuseltem Engelshaar als Geschenkband das Präsent verzierte. Schon das Geschenk an sich – unabhängig vom Inhalt – war wundervoll, die Verpackung ein Geschenk. erst als ich älter war allerdings, durfte ich so recht an den Vorbereitungen und damit am Einpacken bewusst teilnehmen … und dann helfen, das war toll, bei unserer großen Familie: Nichten und Neffen, Cousinen und Cousins, kam einiges Zusammen, was verpackt und gestapelt wurde, es roch wie in einem Hollywoodfilm nach Gänsebraten, Rotkohl und Klößen, Kartoffeln für Tante Hertha, und mein Vater versuchte seit dem Morgen umständlich eine einzige Lichterkette an den Baum zu hängen. während meine Mutter quasi alles drum herum gewuppt hat und schon fertig war, noch bevor eine einzige Kerze am Baum brannte.
„Aber wenigsten hab ich ihn aus dem Weg“, pfleget sie dann schmunzelnd zu sagen … nun, das stimmte, legte er doch immer wieder Pausen mit Kaffee, später dann Eierlikör ein, um den weihnachtlichen Anstrengungen Herr zu werden und seine flatternden Nerven angesichts der vielen Verwandtenbesuche zu beruhigen, Feiertage waren nichts für ihn, außer es lief Sportschau. Ich war schon beim Aufwachen aufgeregt und hätte am liebsten die Zeiger der Uhr vorgedreht, nur um endlich zu essen, zu singen und zu wissen, was in den herrlich glänzenden bunten Päckchen versteckt war – und vor allem für WEN?

Kirche, Weihnachte-CDs, das Klavierspielen hatte ich irgendwann boykottiert, zusammen sitzen, festlich gerötete Gesichter, all das gehörte dazu wie das obligatorische Anstoßen der Erwachsenen und die ausladenden bunten Teller auf der Anrichte, die vorerst nur betrachtet, nicht aber angerührt werden durften. Goldpapier, Marzipankartoffeln, Printen und Lebkuchen bildeten ein genussreiches Konglomerat an Zucker, dem ich nur schwer lange widerstehen konnte. Nicht selten teilten wir Kinder uns auf: einer lenkte ab – zur Not mit einem vorgezogenen Gedichtchen – die anderen stibitzen heimlich Zuckerwerk von den Weihnachtstellern, aber so klug, dass stets nur ein wenig überall fehlte. Und so wurden wir auch nie erwischt, – oder jedenfalls hat uns nie einer verraten …

In diesem Sinne, eine schöne Vorweihnachtszeit mit Kerzen, Leckereien und lieben Menschen.


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