Buchtipp: Hungriges Herz

Hungriges Herz – Mein Leben mit der Bulimie

Sara Schätzl

Sara Schätzl, selbst Mutter, war jahrelang essgestört. In Ihrem Buch bricht sie mit einem Tabu und erzählt, wie es bei ihr war, wie alles anfing …
Schlanke Stars, dünne Modells – und jeder spricht vom Bodyforming. Die Zahl der Essstörung steigt stetig; kaum einer, den dieses Thema nicht (indirekt) betrifft.
Doch mitten drin zu stecken und das Leben mit der Bulimie tagtäglich zu meistern, ist eine Erfahrung, die berührt. Berührend weil so authentisch ist auch die Schilderung der Autorin: Wie sie all die Jahre damit umgeht, im Alltag, in der Familie, mit sich selbst. Was passiert, wenn man dann plötzlich Mutter ist? Wenn man mehr Verantwortung denn je hat – nicht nur für sich selbst …
Die Mutterrolle ist differenziert und macht vieles leichter wie schwieriger.

„Bereits als junges Mädchen fühlt sich Sara in ihrem Körper nicht wohl, empfindet sich als zu dick, zu hässlich – und zu wenig wert. Im Schatten ihrer perfekten Mutter und neben ihren hübschen Klassenkameradinnen geht sie unter, sucht Halt in selbst gewählter Einsamkeit und schließlich in ihrem Essverhalten. Mit 14 Jahren entscheidet sie sich zum ersten Mal bewusst, sich nach dem Essen freiwillig zu übergeben.“

Wie „rutscht“ man als junges Mädchen da hinein? Welches Verlangen befriedigt die Sucht? Wie reagiert das Umfeld? All diese Fragen werden in dem zum Teil erschütternden Buch angesprochen. Die erste Liebe. Die Einsamkeit. Das „Funktionieren“.
Man schlägt das Buch auf und darf hineinlugen in die Person, ihr Handeln – und … der Text lässt auch andere (indirekt) Beteiligte zu Wort kommen.

„Nach mehr als zehn Jahren und vor allem aufgrund der Geburt ihres Sohnes entscheidet sie, der Krankheit den Kampf anzusagen – sie begibt sich selbst in Therapie und schließt sich einer Selbsthilfegruppe in ihrer Wahlheimat Los Angeles an.“

Der Wendepunkt, der Kampf, die täglichen Entscheidungen – all das ist lesenswert und angenehm unaufgeregt beschrieben, und gerade deshalb geht manches davon durch Mark und Bein … Sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe benötigt – Mut und Kraft sind dafür unabdingbar. Chapeau!


100 Tipps für eilige Mütter Kindermund – Märchen à la Knirps …
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