Dieses Buch beschreibt (Seelen- und Gefühls-)Lage eines werdenden Papas Mitte Dreißig. Einem, der das Abenteuer schon zum zweiten Mal wagt. Da oft nur die Mütter zu Wort kommen, ist es immer wieder interessant, auch Vätergedanken, spezifische und doch ganz ähnliche Ängste und Freuden, Ärgernisse und Wünsche zu lesen. Abseits vom Wickeltaschenpapi-Gehabe ist nicht alles hipp und cool mit Kind(ern), sondern auch anstrengend, vor allem mit “den anderen”. Ob Eltern, die auf dem Spielplatz ihre Manieren gänzlich ablegen, kleine Unfälle oder die Stimmung in den eigenen vier Wänden – der Autor beobachtet und erzählt lebendig vom Vatersein und Vaterwerden. Es gibt nicht “den” Vater. Und leider ist auch für viele Arbeitgeber das Wort “Flexibilität” und “Elternzeit” noch ein Fremdwort.

Obgleich nicht viel Neues, erfährt man doch, wie es sich anfühlen kann, als Kreativer in Berlin Familie zu haben und zu vergrößern … ein gelungener Bericht, beinahe in Tagebuchform. Ein ansprechendes Cover runden die ganze sache ab.

PS. Schön auch die Anekdote, als er fröhlich auf ein Musikfestival fährt – allein versteht sich, um gehörig einen drauf zu machen – und dann beinahe die ganze Zeit auf’s Handy starrt und Frau samt Knirps vermisst …